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SOMMERPAUSEN-TALK VOL. 5 MIT LOTHAR RAY

Der Sommerpausentalk mit Lothar Ray wurde von Patrick Ray – Manager Marketing des TuS Steißlingen Abt. Handball – durchgeführt.

NameLothar Ray
SpitznameLotti
WohnortSteißlingen
Jahre beim TuSseit 1978
Ehem. Rückennummer3

Hallo Lothar, es ist nunmehr 13 Jahre her, als Du dein Amt des Abteilungsleiters beim TuS Steißlingen niedergelegt hast. Erzähl den Lesern doch ein wenig, wie sich seither Dein Leben verändert hat.

Eigentlich bin ich nur älter geworden. Mir geht es momentan richtig gut. Bin seit über sechs Jahren im Ruhestand. Mit Sport wurde es allerdings etwas ruhiger. Mit Wandern, Radtouren und ein bisschen Gymnastik am Morgen halte ich mich fit. In den letzten Jahren habe ich unsere Heimat viel intensiver kennengelernt. Wusste gar nicht, dass wir in unserer näheren Umgebung so viele schöne Wanderwege und tolle Museen haben. Sehr empfehlenswert! Und natürlich mein liebstes Hobby: Unsere Enkelkinder; an der Zahl 4.

Lothar mit Frau Isolde beim Wandern

Du hast damals das Handballspielen in Radolfzell gelernt und über die Station in Dettingen kamst Du dann nach Steißlingen und hast dort Deine Handball-Schuhe geschnürt. Wie kamst Du zum Handball-Sport?

Über den HSC Radolfzell habe ich das Handballspiel kennengelernt. Dann wechselte ich im Jahre 1973  zum TSV Dettingen. Bei einem Turnier in Steißlingen wurde ich vom damaligen Vorstand Klaus Vochazer und Helmut Kuppel „entdeckt“. Sie haben meinen Transfer 1978 (ablösefrei) veranlasst.

Lothar im Trikot des TuS Steißlingen

Du bist gebürtig aus Radolfzell. Wie kam es dazu vom großen an den kleinen See zu ziehen?

Durch meine Heirat kam ich 1976 nach Steißlingen. Durch den TuS habe ich sofort Anschluss an die Gemeinde Steißlingen bekommen. Ab diesem Jahr drehte sich bei uns alles um den TuS Steißlingen. Isolde war aktiv in der Turnabteilung und Mitglied einer Vorführgruppe, bei der ich immer mitgereist bin. Zuerst habe ich mich in der Turnabteilung engagiert. In dieser Zeit habe ich mich in das Ehrenamt reingearbeitet.

Im Dienste des TuS mit Klaus Vochazer (hinten rechts)

So wurde ich in der Abteilung Turnen zuerst Beisitzer, Schriftführer und nach 3 Jahren zum Kassier gewählt. Diese Ämter habe ich etwa 8 Jahre lang ausgeübt. Durch den damaligen Abteilungsleiter Edgar Ritzenthaler habe ich viel über die Führung und Organisation eines Vereins gelernt. Ab dieser Zeit war für mich klar, solch ein Ehrenamt ist genau das Richtige für mich.

Angefangen als Beisitzer und einige Jahre später dann Vorstand des TuS Steißlingen Handball – hier zu sehen als 2. Vorstand im Jahr 2004

Du warst neben dem Handball auch musikalisch engagiert. Hast du das Hobby von Radolfzell nach Steisslingen mitgebracht?

Ich wurde in der Musikschule Radolfzell von Musikdirektor Braun zum Trompeter ausgebildet. Spielte dann noch etliche Jahre in der Stadtkapelle Radolfzell und der Narrenmusik der Narrizella Ratoldi. Irgendwann wurde der Zeitaufwand und die Fahrten zu den Konzerten und den Auftritten an Fasnacht zu viel.

Lothar an der Straßen-Fastnacht in Radolfzell

Als gebürtiger Radolfzeller war man meist in die Fastnachtskuktur herein geboren. War das im Hause Ray auch so? Hast du dieses Begeisterung dann auch nach Steisslingen mitgebracht?

Ich war seit dem 8. Lebensjahr in der Narrizella Radolfzell als Mitglied eingetragen. Nach der Trompetenausbildung bin ich dann in die Narrenmusik der Narrizella eingetreten. Der zeitliche Aufwand war über die Fasnachtszeit enorm. Es begann bereits am 6. Januar und endete in Basel beim Morgenstreich, wo die Narrenmusik auch gelegentlich eingeladen war. Als ich in Steißlingen wohnte habe ich in den ersten Jahren eine Art Guggenmusik mit befreundeten Musikern gegründet. Leider existierte die Zusammensetzung nur 3 Jahre. Danach habe ich dann mit der Musik aufgehört. Es ist letzendlich egal wo man Fasnacht feiert. Hauptsache es sind die richtigen Leute zusammen.

Beim Handball hast Du mit einigen „Größen“ des Hegau-Handballs zusammengespielt. Wer ist Dir da so in Erinnerung geblieben?

Ich hatte das Vergnügen und die Ehre mit unseren Handballgrößen wie Herbert Bichsel, Bernd Tosch, Sepp Maier oder Robert Maier, um nur einige zu nennen, die leider zu früh verstorben sind, zu trainieren und zu spielen. Unter Trainer Bernd Mankiewicz, welcher leider ebenfalls nicht mehr unter uns weilt, durfte ich einige Zeit spielen. Es war eine tolle Zeit.

Die angesprochenen Mitspieler von Lothar (3): Herbert Bichsel (7), Bernd Tosch (9), Robert Maier (1) und Sepp Maier (6)

Viele Handballer fangen in der Jugend meist eine Position an, die sie dann in ihrer aktiven Zeit nicht mehr besetzten. Wie war es bei Dir? Welche Position hast Du gespielt?

Ausgebildet wurde ich als Außenspieler. Unter Bernd Mankewicz spielte ich dann als Kreisläufer.

Herren I des TuS Steißlingen mit angesprochenem Trainer Bern Mankewicz (mittlere Reihe, zweiter von links) und Lothar Ray (obere Reihe; weiter von links)

Ihr hattet damals noch in der Seeblick Halle gespielt. Wie war damals die Stimmung?

Seeblickhalle … war unbeschreiblich. Da es in der Seeblickhalle ja keine Tribüne gab, wurden einfach Bänke zusammengebaut und an den Spielrand gestellt. Da waren schon mal Füße von den Zuschauern im Spielfeld. Die Stimmung war unbeschreiblich. Die Zuschauer kommunizierten während des Spiels mit den Spieler. An eine Szene erinnere ich mich noch sehr gerne: beim Derby Spiel gegen Ehingen … Halle war natürlich völlig überbesetzt, es flogen Schuhe und eine Dame (Name ist der Redaktion bekannt) ging sogar mit einem Regenschirm auf einen Ehinger Fan los. Am Ende war die Halle dann plötzlich ein großes Clubheim. Gefeiert und getrunken wurde dann bis spät in die Nacht hinein.

Handball ist bekanntlich ein harter Sport. Hast du aus deiner aktiven Zeit irgendwelche Verletzungen oder Verschleißerscheinungen, die dir heute noch zu schaffen machen?

Ohja, da gab es etliche Verletzungen. Über Nasen und – Knochenbrüche. Schulter ausgekugelt und sonst noch so Kleinigkeiten.

Gibt es noch Mannschaftskameraden mit denen Du noch heute in Kontakt bist?

Allein durch die Tätigkeiten in der Handballabteilung trifft man immer wieder „Altbekannte“. Natürlich samstags in der Halle ist der Kontakt immer präsent.

Lothar mit Claus Ammann (l.) und Klaus Zimmermann (m.)

Was waren Deine besonderen Fähigkeiten auf deiner Position als Kreisläufer?

Waagerecht in der Luft zu liegen.

Hier der bildliche Beweis …

Bis wann hast Du aktiv Handball gespielt?

Ich spielte bis 43 Jahren in allen Mannschaften. Damals gab es noch bis zu 6 Handballmannschaften. Durch viele Verletzungen musste ich dann jedoch meine „Handballkarriere“ beenden und habe mich voll auf das Ehrenamt konzentriert.

Herren IV des TuS Steißlingen (Kreisklasse B) – Hintere Reihe (v.l.n.r.): A. Kolb, G. Gaisser, S. Gruber, L. Ray, H. Singer, H.P. Hassel. Vordere Reihe (v.l.n.r.): G. Bühler, R. Kornmeier, W. Märkle, G. Straub, O. Weiße

Welchen Anlass gab es auf diesem Bild zu feiern bzw. wer wurde hier vom (jungen) Bürgermeister Arthur Ostermaier geehrt.

Die Erste Mannschaft wurde für den Aufstieg in die Südbadenliga am Klemenzenfest mit dem Ehrenteller der Gemeinde Steißlingen ausgezeichnet.

Bürgerehrung am Klemenzenfest mit Bürgermeister Arthur Ostermaier

Du hast damals auch einige Jugendmannschaften trainiert. Wie kam der damalige Wechsel auf die Trainerbank zu Stande?

Nach der Zeit der 1. Mannschaft fungierte ich noch als Trainer von der Mannschaft unseres Sohnes Dominik in der E –bis C Jugend. Leider waren die Erfolge überschaubar. Hat aber trotzdem riesigen Spaß gemacht.

Wenn Du damals in den Schuhen Deiner Trainer gestanden hättest: wie würde Deine Traum-7 aussehen?

Schwierige Frage; da gibt es viele Top Spieler die zu den ersten Sieben gehören könnten. Ich versuche es einfach einmal.

  • Tor: Robert Maier oder Honi
  • Kreisläufer: Sepp Maier, mit dem Traumanspieler Manfred Maier. Die Anspiele von Manfred haben mich damals und das Publikum immer wieder begeistert.
  • Außenspieler Klaus Martin oder Yeti.
  • Rückraum Alex Stehle, Herbert Bichsel, Achim Riedle und auch ein Kurt Alpert würde dazu gehören. Gut in Erinnerung habe ich noch Wolfgang von Briel.

Als ehemaliger Kassier und Schriftführer kannst Du unseren jungen Lesern einige Einblicke geben, wie damals so eine Vereinsorganisation ablief. Wurden damals die Protokolle noch auf Papier verfasst und händisch verteilt?

Da hat sich einiges geändert. Ganz zu Anfang wurden die Protokolle noch per Hand geschrieben und kopiert. Als Kassier wurde noch über das „Amerikanische Journal“ gebucht. Heut zutage unvorstellbar. Man hat sich nicht über Email oder WhatsApp verabredet. Termine wurde im Voraus festgelegt oder zusammen telefoniert. Hat auch geklappt.

Jahreshauptversammlung im “alten Clubheim”

Bis auf Deine Frau Isolde hat die ganze Familie Ray Handball gespielt. Wie sah damals ein Wochenende der Familie Ray aus?

Es waren nicht nur unsere 3 Kinder im Handball engagiert, sondern eigentlich die ganze Familie. Wann hat wer und wann Training? Sind die Trainingssachen sauber und gerichtet. Ist das Equipment noch aktuell? All diese Fragen waren bei uns am Tisch immer präsent. Isolde war der Organisator, sie hat den laufenden Spielbetrieb in unserem Hause organisiert. Am Wochenende war nur das Thema Handball präsent. Dominik spielte in der Zwischenzeit in der 1. Herrenmannschaft und Tochter Barbara spielte seit der C-Jugend noch in der Südbadischen Auswahl. Isolde und ich mussten uns des öfteren aufteilen, damit alle Kinder zu ihren Einsatzorten gelangten. Unser Sohn Patrick wuchs in dieser Zeit nur in verschiedenen Sporthallen auf. Sein Spielplatz waren die Hallen in ganz Süddeutschland.

Am Ball für den TuS: Patrick, Barbara und Dominik Ray

Hand aufs Herz: Wer war damals der bessere Handballer/Handballerin im Hause Ray?

Natürlich unsere Kinder. Wurden ja in Steißlingen ausgebildet.

Neben dem Handball Sport warst du auch passionierter Skifahrer und Camper. Sowohl Sommer als auch Winter-Camping standen hier jährlich auf dem Programm. Wie war das mit 3 Kindern?

Sport war in unserer Familie schon immer an erster Stelle. Egal welche Sportart. Hauptsache Bewegung und Spaß. Durch unser Wintercamping waren wir jedes Jahr bis zu 30 Tagen Skifahren im Montafon in Österreich. Bis unsere Kinder dann in den aktiven Mannschaften spielten und die Spiele an den Wochenenden stattfanden. Plötzlich hatten wir für das Skifahren keine Zeit mehr und wir haben den Wohnwagen verkauft. In den letzten 20 Jahren haben wir uns ohne Wohnwagen fast ganz Europa angeschaut. Seit letztem Jahr sind wir wieder Besitzer eines Wohnwagens. Was ich merke, campen ist einfach Entspannung pur. Mal schauen wie lange!

Lothar beim Ski-Fahren mit der Familie im Montafon

Du hast 2004 das Amt des 1.  Vorstandes von Karl Schmed übernommen. War das geplant, dass Du als 2. Vorstand das Amt früher oder später von ihm übernehmen wirst?

Als Karl wieder in seine alte Heimat zurückkehrte habe ich das Amt übernommen. Was ich eigentlich nie wollte. In der zweiten Reihe zu sein war eigentlich mein Metier. Schlappi Schaffner konnte ich als 2. Abteilungsleiter gewinnen. Wir waren meines Erachten ein tolles Team.

Lothar als 1. Abteilungsleiter und Stefan “Schlappi” Schaffner als 2. Abteilungsleiter – 2004

Während Deiner Amtszeit wurde das 75. Jubiläum gefeiert. Wie viel Planung steckte damals hinter dem Event und wie sahen die damaligen Festivitäten aus?

Das war ein tolles Jubiläum. Wir haben diese Feier über zwei Jahre vorbereitet. Wir hatten uns während dieser Zeit bestimmt einmal in der Woche getroffen. Ein Riesenaufwand, der sich aber gelohnt hat. Ich habe noch alle Unterlagen, wie jede Idee oder Entscheidung entstand oder getroffen wurde. Damals wurde auch Karl Schmedt als Abteilungsleiter verabschiedet.

Die 75 Jahre TuS Steißlingen Tasse ist heute noch bei vielen TuS'lern im Schrank – Lothar beim Musiksommer als Startschuss des Jubiläums-Wochenendes

Gab es in deiner TuS Laufbahn den einen magischen Moment, wo du sagen würdest: „Das war es! Das war das Beste was ich im
Dienste des TuS miterleben durfte.”

Der Höhepunkt für mich und vielleicht auch für den Verein war die Organisation und die Durchführung des Handballevents der Juniorennationalmannschaft gegen die Kadetten aus Schaffhausen. Da hatten wir als Vorstand einige schlaflose Nächte. Die Kosten, was dieses Handballspektakel kosten sollte, war ein absolutes Risiko. Die Summe belief sich auf ca. 20.000 Euro, die wir eigentlich nicht hatten. Trotzdem haben wir uns an dieses Großereignis ran getraut. Durch viel Werbung und Sponsoren konnten wir mit einer schwarzen Null abschließen. Ich hatte damals das Vergnügen ein Interview mit Uwe Gensheimer führen zu dürfen.

Zu deiner Amtszeit wurde das heutige Clubheim erbaut. Gab es damals einige Hürden zu überwinden, bis dies umgesetzt werden konnte?

Die größte Hürde war die Finanzierung. Über Jahre hinweg wurde ein Konzept und natürlich die Architektur besprochen. Da das Vereinsheim letztendlich doch dem TuS Gesamtverein gehört, waren viele Gespräche notwendig. Wir als Handballer hatten relativ schnell unsere Vorstellungen geäußert. Denn Handball ohne Clubheim; undenkbar. Wir hatten damals schon feste Zeiten reserviert. Nach den Training wurde das Clubheim regelmäßig genutzt für Spielanalysen, Sitzungen, Besprechungen, Mannschaftsabende oder die legendären Clubi-Partys. Unvergessen! Letztendlich wurde dann in einer Hauptversammlung des TuS im Kronen Saal der Neubau beschlossen. Heute kann die ganze TuS-Familie stolz auf unser Clubheim sein.

Als Teil der Vorstandschaft hast Du nicht nur die Position des Vorstandes ausgefüllt, sondern hast als Hallensprecher, Organisator der Auswärtsfahrten, Fotograf (um nur einige Dinge zu nennen) agiert. Was gehörte zu Deinen Lieblingsaufgaben?

Die Organisation der Auswärtsfahrten waren fester Bestandteil der Vereinsarbeit

In über dreißig Jahren Vereinsarbeit kam viel zusammen. Besondere Erinnerungen sind immer noch die Feste mit den Mannschaften. Da werde ich heute noch auf die tollen Abende angesprochen.

Auch Deine Frau Isolde hat sich immer beim TuS engagiert und hat dich tatkräftig unterstützt? Zusammen mit einigen Frauen hat sie damals die Gourmet-Damen Abteilung ins Leben gerufen, welche noch heute Bestand hat. War das damals eine Initiative von Dir?

Ich wollte für die Heimspieltage immer etwas Besonderes initiieren. Sei es Tanzeinlagen, Präsentationen von unseren Sponsoren oder in der Halbzeit die Verlosung von Mc Donald`s Gutscheinen. Es gab auch schon Rätselaufgaben in der „attacke“ zu lösen. Die Sieger wurden an den Heimspielen dann immer öffentlich ausgelost. Es war auch mal angedacht, Reisen für unsere TuS-Familie zu organisieren. Die Idee mit den Gourmet Damen kam letztendlich von Isolde. Es gäbe noch so viel zu erzählen.

Steißlinger Gourmet-Damen – Isolde Ray (l.) und Isolde Baumann (r.) – 2007

2008 hat dich Markus beerbt. Wie lief der damalige Übergang ab und wie ist Markus in Deinen/Euren Fokus als potentieller Nachfolger geraten?

Ich hatte damals einfach das Gefühl, dass ein Generationen-Wechsel notwendig wäre. Reinhold Maier brachte dann Markus Stich ins Gespräch. Sofort war mir klar, das ist der richtige Mann an der richtigen Stelle. Dass die Entscheidung damals richtig war, zeigt sich heute.

Amtsübergabe beim TuS – Lothar Ray mit Markus Stich – 2008

Mit etwas Abstand betrachtet, wie hat sich der TuS nach nun fast 13 Jahren in Sachen Handball und als Verein verändert?

Ich verfolge das Handballgeschehen natürlich noch sehr intensiv. Was den sportlichen Erfolg angeht, könnte es nicht besser laufen. Die Strukturen sind professioneller und „technischer“ geworden. Was früher über das Telefon oder mündlich besprochen oder geklärt werden musste, kann heutzutage durch die Medientechnik in Sekundenschnelle besprochen und geklärt werden. Aber das ist gut so.

Termine wurden noch mit dem schnurgebundenen Telefon vereinbart

Was waren Deine 3 schönsten Erlebnisse mit dem TuS als Spieler und/oder Teil der Vorstandschaft?

Es gab viele schöne Augenblicke. Besonders gut in Erinnerung bleiben mir die Clubbi Partys und die Feste nach den Spielen. Ich erinnere mich noch ganz gut daran, als nach dem Derby-Spiel gegen Mimmenhausen bei uns zuhause an die 50 Personen den Sieg gefeiert haben. Über den Abend sprechen wir in der Familie heute noch.

Lothar mit den damaligen Herren I Spielern Wojtas (m.) und Rohrbeck (r.)

Werden wir Dich noch einmal in einer aktiveren Rolle beim TuS sehen?

Das überlasse ich in Zukunft den Jüngeren.

2002 hatte der TuS einen OBI-SMART, welcher in dieser Saison von Spieler Alex Stehle gefahren wurde. Wie kam dieser Werbe-Deal zu Stande?

Als Alexander 2001 zu uns gewechselt hat, wurde von der Vorstandschaft sofort erkannt, was für ein toller Sportler und Mensch Alex war. Wir wollten Alex unbedingt länger behalten. Durch die guten Kontakte zum Geschäftsführer von OBI konnte dieser Deal realisiert werden. Als wir die Idee vorgestellt haben, war OBI sofort bereit dazu. Alex blieb bis 2012 bei uns. Ein Vorbild für unsere Jugend.

Lothar, Karl Schmed und der ” OBI-Smart”, welcher Alexander Stehle nach seinem Wechsel zur Verfügung gestellt wurde

TuS bedeutet für mich…

T             = Toller Verein

U            = Unterhaltung

S             = Sport, Spiel, Spannung

Karl Schmedt und Dich hat man meist im Anzug oder zumindest im Sakko bei den TuS Veranstaltungen angetroffen. War das ein Wunsch von Karl oder Euer gemeinsames Erkennungszeichen?

Das hat sich so ergeben. Karl war in seiner Art sehr korrekt und professionell. Ich habe mich seinem Stil einfach angepasst.

Karl Schmed und Lothar beim Gala-Abend des 75.-jährigen Vereinsjubiläums

Deine Enkel sind aktuell eines deiner Hobbys. Würdest du dich freuen die 4 bald in den Fußstapfen ihrer Eltern zu sehen und bald auf dem Handballfeld anfeuern zu können?

Da möchte ich mich nicht auf eine Sportart festlegen. Die 2 Jungs waren alle schon im Handballkindergarten. Durch Corona hat sich das aber wieder relativiert. Egel welche Sportart sie machen, angefeuert werden sie von uns allemal.

Abschließend noch eine Frage vor allem für unsere jungen Leserinnen & Leser: Was hast du aus deiner aktiven Handball-Zeit mitgenommen, was du gerne jüngeren Spielerinnen und Spielern mitgeben möchtest? Welche Werte sind dir wichtig?

Gerade in den jungen Jahren ist es enorm wichtig, den sozialen Kontakt mit anderen Jugendlichen zu suchen und zu halten. Solche Verbindungen können ein Leben lang halten. Man hat nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch Freundschaften für das ganze Leben. Im Mannschaftssport zählt nicht unbedingt der Einzelne, sondern das ganze Mannschaftsgefüge. Was sagte unser Ehrenpräsident Arthur Schwab immer: „Wir sind alle eine TuS Familie“. So soll es auch bleiben.

Lothar mit Arthur Schwab

Erich Merk, Monika Woll, Lothar Ray

Auswärtsfahrt nach Durmersheim