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SOMMERPAUSEN-TALK VOL. 6 MIT FLORIAN SCZUKA

Der Sommerpausentalk mit Florian Sczuka wurde von Timo Simmen – Manager Jugend und 2. Vorstand des TuS Steißlingen Abt. Handball – durchgeführt.

NameFlorian Sczuka
SpitznameFlo
WohnortMarkelfingen
Jahre beim TuS2002 bis 2004 Damen I
2013 bis 2017 Herren I & II
Ehem. Rückennummer8, “T” & “Co-T”

Hallo Florian – wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Was machst du denn so, dich hat es in die Schweiz verschlagen?

Hallo Timo. Mir geht es gut und ich bin zwischenzeitlich nach 14 Jahren in der Schweiz wieder nach Markelfingen gezogen. Ich bin mit meinen 3 Kindern und meinem Job mehr als ausgelastet. 

Flo mit Frau Kamilla und den 3 Kids (v.l.n.r.: Ben, Romina, Marie)

Fehlt dir denn der Handball – du kommst ja aus einer «Singener» Handballfamilie. Erzähl doch mal, wie du zum Handball gekommen bist und welche Rolle dein Vater «Schwan» Gerhard und dein Bruder Holger spielte?

Ich habe damals mit 6 Jahren mit dem Handball begonnen, da mein Vater jedes Wochenende in der Halle war und ich so mit meinem Bruder sehr nah am Handball war. Wir haben damals zusammen in der E-Jugend bei der DJK Singen begonnen. So habe ich die Jugend in Singen durchlaufen, mein Bruder war aber immer 2 Jahre vor mir, somit haben wir die ersten Jahre nicht zusammen gespielt. Während der Jugend hatte ich meinen «privaten» Trainer auf der Tribüne, nach jedem Spiel habe ich vom «Schwan» eine persönliche Spielanalyse und meine Fehler klar aufgezeigt bekommen. Ab und an auch direkt von der Tribüne während dem Spiel….

Familie Sczuka mit Mama Rita, Flo, Bruder Holger und Papa Gerhard

Erst als ich in der B-Jugend war, habe ich ab und zu in der A-Jugend ausgeholfen und so mit meinem Bruder zusammen gespielt, bevor es ihn damals, nach der Jugend zum TV Ehingen in die Verbandsliga/Oberliga gezogen hat. Als ich im aktiven Bereich gespielt habe und wir aus der Regionalliga in die Oberliga abgestiegen sind, habe ich gegen meinen Bruder im Derby gespielt.  In dieser Zeit hat auch mein Vater als Trainer die 1. Mannschaft übernommen. Ein Jahr später kam dann auch noch mein Bruder wieder nach Singen zurück und so waren wir als Familie sportlich zusammen.  

Unsere Wege haben sich zum ersten Mal damals in der Singener D-Jugend gekreuzt. Ich war ein junger Trainer und du ein junger talentierter Spieler. Kannst du dich noch an die Mannschaft erinnern, was hat dich in der Jugend geprägt – was hat dir besonders Spass gemacht? 

Ja, da kann ich mich noch gut daran erinnern. Wir hatten eine teilweise chaotische, aber gute Mannschaft und natürlich einen guten Trainer ;-). Ich glaube, da war auch noch Zeljko Matacic, als Co-Trainer mit dabei, oder? Du bist mir sehr gut in Erinnerung geblieben, da der Spass aber auch der Einsatz sehr gross war.

Auch abseits des Handball-Feldes stand er Spaß im Vordergrund

Du hast dann eine erfolgreiche aktive Handballer Laufbahn hingelegt. Was war dein schönster Erfolg? Kann man den Handball von damals noch mit dem heutigen Handball vergleichen?

Mein schönster Erfolg war sicherlich der Wiederaufstieg in die Regionalliga mit der damaligen HSG Singen/Gottmadingen, wobei das Erreichen der 1. Runde im DHB Pokal und das Scheitern gegen Bayer Leverkusen in der 2. Verlängerung auch ein großartiges Handballfest war.  Nicht zu vergessen waren die Derbys gegen die HSG Konstanz in der Regionalliga. Der Handball von damals war eher technisch versiert und nicht so auf Schnelligkeit und Kraft ausgelegt. Somit kann dieser nicht mit dem heutigen Handball verglichen werden.

Flo im Trikot der HSG Singen-Gottmadingen – 1999

Dann haben sich unsere Wege zum 2. Mal «gekreuzt». Ich habe dich für den Steißlinger Damenhandball angeworben.  Wann war das denn, erzähle doch mal von der großartigen Zeit?

Ja ich bin damals 2002 als Trainer zum TuS gestossen. Nachdem ich meine Handballkarriere beendet und die A-Jugend in Singen in der Oberliga trainiert hatte, bin ich mit meinen «jungen» 26 Jahren nach Steisslingen gekommen und habe die Damen Oberligamannschaft von Claus Ammann übernommen. Nach meinem Antritt haben leider spontan einige langjährige Spielerinnen aufgehört und wir standen vor einem kompletten Neuanfang.

Flo in seiner ersten Saison beim TuS als Damen I Trainer – 2002

Mit nur 3 routinierten Spielerinnen, starteten wir die Planungen. Wir konnten damals die «Hespeler» Schwestern aus Allensbach gewinnen und der TuS hatte damals eine sehr erfolgreiche A-Jugend, welche ich stark integrieren musste, damit wir überhaupt eine Mannschaft hinbekommen haben.  Somit hatte ich eine sehr junge, teilweise chaotische Truppe, bei der ich nicht genau wusste, was da auf mich zu kam. Ich musste mich sehr schnell auf den Frauenhandball und deren «Eigenarten» umstellen. Geblieben sind mir die verschiedenen «Tupperschüsseln» voller Kuchen und Muffins.

Flo und Co-Trainer Karsten Körner

Bei den Auswärtsfahrten und am Wochenende «musste» ich die jüngeren Spielerinnen im Top Ten kontrollieren, dass Sie nicht zu spät nach Hause gingen und fit für das Spiel waren! Die jungen Mädels waren sehr talentiert und motiviert und wurden durch die wenigen «erfahrenen» Damen bis an Ihr Maximum nach vorne gepeitscht. Gemischt mit Einsatz, Willen und aber auch Spaß war das Zusammenwachsen als Team, eine tolle Erfahrung.

Auszeit-Ansprache

Am Anfang mussten wir einige Niederlagen einstecken, aber je länger wir zusammen arbeiteten, wurde dies vermehrt mit einem Erfolg nach dem anderen belohnt. Teilweise haben wir uns in einen Rausch gespielt. Wir haben es dadurch jeweils in beiden Spielzeiten in das obere Drittel der Oberliga geschafft, was niemand zuvor erwartet hatte. Das Highlight in diesen Jahren war für mich ein legendäres Spiel in Überlingen, als wir den späteren Meister im Derby (und auch meinen eigenen Trainer Lothar Dumitru) mit 35:34 auswärts sensationell geschlagen haben. 

Kader Damen I – Saison 2002/2003

Was waren deine schönsten Momente im Steisslinger Mindlestal?

Für mich war es eigentlich bei jedem Spielwochenende ein toller Moment, wenn man in diese schöne Halle reingekommen ist. Es waren viele schöne Momente, ob es Siege, harte Niederlagen im Spiel waren. Aber auch nach den Spielen die Gespräche mit den Menschen, ob jung und alt. Man war und ist immer ein Mitglied in dieser TuS Familie. Ich glaube, dass dies in einem Vereinsleben unglaublich wichtig ist.

“High Five” – Flo mit unserem ehemaligen Hallensprecher Olaf Weisse -2017

Dann warst du noch Co-Trainer der 1.Herren Mannschaft?

Ich möchte schon sagen, dass für mich sicherlich die Meisterschaft und der Aufstieg im April 2017 das schönste Erlebnis war. Auch ein gelungener Abschied nach 4 Jahren in Steisslingen als Co-Trainer. Niemand hatte dies erwartet! Je länger die Saison ging, umso klarer wurde diese einzigartige Möglichkeit.

Meistermannschaft Herren I – 2017

Du bist jetzt im besten «Trainer alter» – Interesse / Lust irgendwann wieder was zu tun?

Aktuell fehlt mir die Zeit, als Trainer wieder eine Aufgabe in Angriff zu nehmen. Wenn ich etwas machen will, möchte ich es richtig machen. Reizen tut das einen schon immer wieder einmal, vor allem wenn man mal wieder im Handballgeschehen drin ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wieder einmal was zu machen.

Immer voll bei der Sache!

Manchmal sieht man dich im Mindlestal. Wie siehst du die Entwicklung des Steisslinger Handballs?

Der Handball in Steisslingen ist auf einem guten Weg! Als ich damals mit Erich Merk die Aufgabe in Angriff nahm, war die 1. Mannschaft in Kombination mit der 2. Mannschaft eine sehr junge und motivierte Truppe. Aus der Jugend kamen jedes Jahr wieder junge Spieler hinzu. Diese Strategie wird meiner Meinung nach auch in der Zukunft sehr wichtig sein. Hinzu kommt, dass man in Steisslingen noch das Vereinsleben auch im privaten Bereich lebt. Dies sehe ich als sehr wichtig an, um auch in der Zukunft zu bestehen.

Flo nach der Meister-Ehrung zusammen Mit William Gaus

Als ein «Kenner» des Hegauer Handballs – was denkst du – ist die Region da, wo sie sein könnte?

Als ich früher noch aktiv war, hatten wir mit Singen, Ehingen, Konstanz und Steisslingen viele starke Vereine mit vielen guten Mannschaften in der Jugend wie auch bei den Aktiven. Dies hat sich leider durch Spielgemeinschaften reduziert. Je weniger starke Vereine, desto geringer ist auch die Handballdichte. Dies wäre sicherlich wünschenswert, wenn dies sich wieder umkehren würde.

Herren I – Kader 2016/2017

Flo, herzlichen Dank für das Interview, Grüße mir Deine Familie.  Wir hoffen dich bald wieder im Mindlestal zu sehen. Wir haben dich im Blickfeld – du bist jederzeit herzlich willkommen!

Danke Flo! Verabschiedung im Jahr 2004 vom ehemaligen Vorstand Karl Schmed und Britta Ammann

Herren I – Saison 2015/2016

Flo beim Kinderspielfest als Betreuer der Erbsen-Murmel-Bahn – 2003

Darfs noch etwas dazu sein?! Flo macht auch eine gute Figur am Grillstand